„Schwester, den Defibrillator!“

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In den vorherigen Blogposts (hier und hier) hatte ich ja schon erzählt, wie wir zu unserem Wohnmobil gekommen sind. Endlich stand es also umgemeldet vor unserer Tür und wartete darauf, dass wir es aufmöbeln und für unsere Zwecke herrichten würden. Beim ersten Rundgang spürten wir auch gleich das Kribbeln: Das war unsere fahrbare Ferienwohnung, mit der wir von jetzt an Urlaub machen würden! Wann und wo wir wollten, so wie wir wollten! Einfach nur geil!

Außerdem haben wir bei dem Rundgang auch gleich zwei 240l-Säcke Müll und die Matratzen entsorgt. Danach waren wir wieder geerdet. 🙄

Der nächste Schritt war dann, die extrem nervige und absolut nutzlose Alarmanlage / Wegfahrsperre auszubauen. Kaum hatte ich das Armaturenbrett abgenommen, traf mich der Schlag: Da hing ein riesiger Wust an Kabeln hinter der Verkleidung, die alle nach derselben Methode zusammengefrickelt waren – Schlechte Lötstelle und dann notdürftig Isolierband drumgetüddelt!

Würg.

Insgesamt hat mich das zwei halbe Tage Arbeit gekostet. Der Lohn waren 20 Kilo Kabel (ich hab extra den Müllsack gewogen!), die ich in einem sagenhaften Deal kostenlos zusamnen mit dem restlichen Müll und den Matratzen unserem Recyclinghof angedreht habe 😉

Weiter ging es mit den undichten Fenstern: Bei denen konnten wir den inneren Rahmen (mit Jalousie und Insektengitter) einfach abschrauben und sie dann vorsichtig nach außen heraus drücken. Die Dichtmasse haben wir sorgfältig mit Spachteln und Lösungsmittel entfernt und die Fenster einfach mit neuer Dichtmasse wieder eingesetzt. Jetzt nur noch den Innenrahmen wieder festschrauben und vóila: Dichte Fenster.

Die Innenrahmen haben wir bei der Gelegenheit natürlich gesäubert und die kaputten Jalousien gegen neue getauscht. Den Farbton der „richtigen“ Austauschrollos fanden wir zum kotzen nicht optimal, deswegen haben wir mal wieder unsere kreative Ader bemüht: Wir haben von IKEA-Verdunklungsrollos den Stoff abgeschnitten und mit unserer Billig-Nähmaschine vom Aldi und einem passenden Fuß die Keder aus den alten Wohnmobil-Jalousien eingenäht. Fertig waren die neuen Rollos. Dank „Studio Osterhenne“ auf youtube hab ich danach auch die Mechanik wieder richtig zusammengesetzt bekommen. Unbekannterweise, vielen Dank an diesen Youtube-Kanal! Dort gibts übrigens auch noch nen Haufen andere Anleitung zum Reparieren und Restaurieren von alten Wohnmobilen.

Die Fahrertür und die Stauklappen haben wir erstmal provisorisch abgedichtet, da gehen wir nächsten Sommer nochmal ran.

Weiter im Text: Die Aufbaubatterien habe ich durch neue Bleibatterien ersetzt und die Verkabelung der Batterien ließ sich mit ein paar billigen Werkzeugen (Amazon, ich will ein Kind von Dir!) und Material auch vernünftig selbst neu machen. Die Scheinwerfer und Heckleuchten ließen sich mit ein bißchen Liebe und reichlich WD40 auch nochmal zu neuem Leben erwecken

Die Polster haben wir fürs erste mit Decken abgedeckt, früher oder später werden wir wieder die Nähmaschine rauskramen und neue Bezüge nähen. Alles in allem haben die Reparaturen etwa eine Woche gedauert. Danach mussten wir nur nochmal putzen und konnten dann mit der Beladung anfangen. Wir haben fürs erste nur eine kleine Küchenaustattung mitgenommen, alle Teile zusammen haben bei IKEA weniger als 50€ gekostet. Aus meiner Kellerwerkstatt hab ich mir einen Einkaufskorb mit etwas Werkzeug zusammengestellt und in die Heckgarage gelegt. Dazu kam dann noch

  • Ein Kanister Motoröl
  • Ein Kanister Scheibenflutschi
  • Ein Wasserschlauch mit diversen Gardena-Adaptern (geht einfach mal in den Baumarkt und sagt zum Verkäufer: „Ich hab nen Problem im Garten und bräuchte da so nen Adapter von Gardena auf Bagger-Hydraulik“. Die Reaktion ist unbezahlbar.)
  • Eine Kabeltrommel für Campingplatz-Anschlüsse
  • Ein Adapter von dem Camping-Anschluss auf eine normale Steckdose.

Da es schon Dezember war, haben wir uns die Klappstühle und den Sonnenschirm gespart und sind über Weihnachten gleich mal los gefahren. Mehr dazu im nächsten Artikel!