Ein kleiner Ausflug und unser erstes Mal (auf dem Campingplatz)

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Aussicht bei der Schifffahrt auf der Biggetalsperre

Heute gabs nach dem Aufstehen erstmal einen kleinen Abstecher zum nächsten Discounter, Frühstück besorgen. Wie immer kam Andrea nur mit dem Nötigsten zurück… 😀

Danach haben wir uns ein gemütliches Plätzchen mit Aussicht für das Frühstück und den Tag gesucht.

Für uns hätte es sich ja noch eine bis zwei Wochen so aushalten lassen, aber der werte Nachwuchs wollte was unternehmen. Kurze Suche im Netz: Die Passagierschiffe auf der Bigge fahren, den Hund dürfen wir auch mit an Bord nehmen, also schnell ne kleine Runde gebucht und schon stand das Tagesprogramm fest.

„Reichen uns 90 Minuten, bis das Schiff ablegt?“ – Ja klar, locker!“

Also, naja… Wir kamen gerade noch rechtzeitig.

Dafür durften wir dann, Online-Ticket sei Dank, mit als Erste auf die Fähre, so dass Krümel in aller Seelenruhe an der Warteschlange vorbei marschieren und die gefühlt 25 anderen Hunde ausgiebig anbellen konnte. Unser „Äh nein, sonst benimmt der sich nie so…“ hat uns irgendwie keiner abgekauft – Auch egal. Wir sind gleich hoch aufs Deck, die Kinder haben die letzten beiden freien Stühle in Beschlag genommen und so haben wir dann entspannte 90 Minuten verbracht.

Die Biggeschiffe gab es schon in meiner Kindheit, aber irgendwie wirkten sie größer als früher. Mal kurz nachgeschaut: Tatsächlich wurden die Schiffe mehrmals überholt und bei einer der Überholungen wurde ein Schiff einfach in der Mitte durchteilt und es wurde eine Verlängerung eingesetzt. Jetzt ist es quasi eine schwimmende Stretchlimo… Krasser Scheiß.

Nachdem wir dann wieder an Land waren, haben die Kinder noch eine Weile auf dem Spielplatz an der Anlegestelle getobt, während Krümel seine Manieren wieder entdeckt hatte, und sich erstmal von einem völlig fremden kleinen Jungen ausgiebig durchkraulen und mit ein paar von Herrchens Leckerlis versorgen ließ.

Danach gings weiter… Wir wollten zum ersten Mal eine Nacht auf dem Campingplatz verbringen. Wir hatten uns dafür den „Naturcamping Biggesee“ ausgesucht. Ich hatte morgens kurz angerufen, die Dame am Telefon war sehr freundlich und so hatte ich dann auch gleich reserviert. Als wir ankamen, hab ich brav meinen Maulkorb aufgesetzt und bin uns anmelden gegangen. Brötchen für den nächsten Morgen haben wir auch gleich bestellt, da konnte ja nicht mehr viel schief gehen. Wir hatten einen Platz kurz unterhalb der Rezeption, der sich trotz recht steiler Rampe auch mit unserem Ungetüm gut erreichen ließ. Wir standen in zweiter Reihe an einem Nebenbecken der Bigge und haben es uns mit unseren neuen Stühlen gleich mal vor dem Wohnmobil gemütlich gemacht und wenig später den Grill angezündet.

Als wir die Markise ausfahren wollten, ging sie gleich bei der ersten Windböe hoch wie ein Segel. OK, das war so nicht geplant. Schnell die Markise wieder eingefahren und mal bei den Profi-Camper-Nachbarn spioniert: Die hatten ihre Markisen alle mit Spannleinen und Heringen am Boden befestigt. Wir besaßen weder das Eine noch das Andere, also blieb die Markise dann eingefahren und die Leinen und Haken wanderten auf unsere Einkaufsliste.

Der Abend war so lala. Das Essen war lecker, wir haben die Kinder und uns selbst abgeduscht, dann ging es für die Kinder in die Falle und wir haben noch eine Weile vor der Tür gesessen und uns unterhalten. So weit, so gut, wenn da nicht die räumliche Enge gewesen wäre. Wir standen extrem dicht und ohne jede Abgrenzung zu den Nachbarn, im Grunde nur eine Reihe hintereinander geparkter Wohnmobile. Bitte nicht falsch verstehen, die Nachbarn waren alle sehr nett, aber verglichen mit der Nacht vorher (allein auf einem Parkplatz am See) war die Sache nicht so pralle. So haben wir dann auch noch abends beschlossen, dass wir wohl keine waschechten „Proficamper“ werden, sondern weiterhin als „DieBeklopptenMitDemKackfassDahinten“ durch die Gegend fahren und uns unsere Übernachtungsplätze selbst suchen.

Lektion des Tages Nr. 1: Wir haben uns das mit der Dusche sehr viel dramatischer vorgestellt, als es tatsächlich war: Wir haben 100l Frischwasser an Bord. Als wir das Wohnmobil kauften, habe ich zu Andrea gesagt, dass man damit wahrscheinlich einmal mit 4 Leuten duschen kann, danach müsste man vermutlich sofort zur Ver- und Entsorgung. Als wir das jetzt praktisch ausprobiert haben zeigte sich, dass ich grob daneben lag: Einmal duschen für vier Personen hat nur knapp 25l Wasser verbraucht. Dabei haben wir natürlich keine halbstündigen Duschorgien vollzogen, haben uns aber alle gründlich abgeduscht und eingeseift, wie man das eben so macht und haben dabei keine übermäßige Eile an den Tag gelegt. Auch die Warmwassermenge ist ausreichend, es dauert nur leider ca. 40 Minuten, bis der Boiler 60° Wassertemperatur erreicht. Für die Zukunft kein Problem, wir schalten ihn einfach früher ein. Der Platz in der Dusche ist etwas beengt, aber wir haben gelernt, dass wir auch im Winter nicht mehr sklavisch jeden zweiten Tag ein Schwimmbad zwecks Dusche ansteuern müssen, das wird bei den nächsten Roadtrips unseren Spielraum bei Route und Übernachtungsplätzen deutlich vergrößern!

Lektion des Tages Nr. 2: Die doch recht beengten Platzverhältnisse auf dem Campingplatz sind nicht das Richtige für uns. Unser Wohnmobil stand parallel zum Weg, vor der Frontscheibe stand ein Baum, einen Meter hinter dem Heck stand schon der nächste Camper. Die einzelnen Stellplätze waren nicht gegeneinander abgegrenzt, sodass man gezwungenermaßen das Privatleben seiner Nachbarn quasi in Dolby Sorround mitbekam. Alle waren sehr nett, aber wir haben abends beim Einschlafen beschlossen, dass wir in Zukunft doch lieber wieder frei stehen – auch wenn das Einschränkungen beim Grillen oder beim Rausstellen der Stühle bedeutet.

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