Umbau auf elektrische Rolladen bei unserem Massa-Haus, Teil 2

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Nachdem ich in Teil 1 den Rolladenkasten großzügig in seine Einzelteile zerlegt hab, gehts heute im zweiten Teil mit dem Einbau des Motors weiter.

Dafür hab ich zuerst den blauen Pömpel aus der Welle gezogen:

Danach kann man dann den Motor einsetzen:

Achtung: Der Motor muss wirklich bis zum Anschlag in der Welle sitzen, sonst funktioniert die Abschaltung in den Endpositionen nicht!

Für den Wiedereinbau muss die Welle gerade im Kasten sitzen. Es reicht also nicht, einfach nur den Halter irgendwo an die Stelle zu spaxen, wo vorher die Kurbel saß. Andererseits bleibt es natürlich ein Rolladen, Genauigkeit bis auf den Nanometer ist also auch nicht erforderlich. Ich hab ganz einfach mit dem Bandmaß gemessen, wie hoch und wie weit hinten der Mittelpunkt des Lagers im Rolladenkasten sitzt:

Die Maße hab ich auf die andere Seite übertragen, damit hab ich also schonmal bestimmt, wo der Mittelpunkt der Welle hinterher rauskommen soll. Den Mittelpunkt hab ich dann mit einer der Fermacell-Schrauben markiert:

Das hat den Vorteil, dass man den Halter einfach darüber hängen kann, damit ist er schonmal grob ausgerichtet. Ich hab ihn dann mit den vier Schrauben angeschraubt, die vorher den Kurbelantrieb gehalten hatten:

Als nächstes wird die Welle mit dem neuen Motor in den Halter gesetzt. Auf der anderen Seite hab ich die schwarze Hülse einfach wieder herausgezogen, bis die Welle ohne großes Spiel in dem Lager saß:

Zeit, den Motor zum ersten Mal laufen zu lassen! Damit man den Rolladen anschrauben kann, muss der Motor erst ganz nach unten gefahren werden. Dafür haben Bauhelfer Karl und ich uns mit einem Stecker, Lüsterklemmen und einem Stück Kabel ein absolut VDE-konformes Testkabel zusammengeschustert:

Wenn das Kabel rechts im Kasten ist, ist das braune Kabel zum Hochfahren, das Schwarze zum Runterfahren. Blau ist der Nullleiter, grün-gelb die Erdung. Nicht, dass das hier noch was geholfen hätte…:-D

Nur so am Rande: Das ist natürlich eine ganz üble Pfuscherei. Wir haben das Testkabel nur verwendet, um den Rolladen einmal runter fahren zu lassen und um den Anschlag oben einzustellen. Der „richtige“ Anschluss wird später von meinem Kumpel Tobi gemacht, der das mal gelernt hat. Ich hoffe, er hat nicht bei dem Anblick gerade nen Herzinfarkt bekommen…

Also: Welle bis zur unteren Endposition fahren lassen, danach hab ich dann die schwarze Hülse wieder mit Schrauben fixiert und die Bänder vom Rolladen wieder festgeschraubt, natürlich durch „frisches“ Blech und nicht durch die alten Löcher, sonst hält das Ganze womöglich später nicht richtig. Bei der Hülse hab ich die Originalschrauben recycled, bei den Bändern geht das aber nicht, weil sie zu lang sind. Versucht man es trotzdem, kratzen die Schrauben hinterher beim Rauf- und Runterfahren am Motor entlang… Ein herrliches Geräusch. Also werden hier die kurzen Schrauben verwendet, die beim Motor in der Verpackung lagen:

Damit ist der Einbau des Motors soweit fertig. Als nächstes hab ich mir Gedanken gemacht, wie man am besten das Kabel aus dem Roladenkasten raus bekommt, ohne durch irgendeinen der statisch ja so heiligen Holzbalken zu bohren.

Wir hatten an dem Tag zufällig den Kundendienst von Massa im Haus,  weil noch eine Fensterscheibe mit Kratzer gegen eine einwandfreie getauscht werden wurde. Der Monteur meinte, man könnte ohne Probleme seitlich durch den Holzbalken bohren, das würde im Werk genauso gemacht. Auf Nachfrage war unser Bauleiter aber von dem Plan nicht so begeistert, deswegen haben wir unsere Löcher schräg in das „Dach“ des Rolladenkastens gebohrt, das Kabel da durch gezogen und dann vorne um den Holzbalken herum in das Fach seitlich neben dem Fenster. Wir werden da später eine Verteilerdose einsetzen, dann kann man den Motor problemlos ans Stromkabel anklemmen und auch hinterher nochmal drankommen, wenn der Motor irgendwann den Geist aufgibt.

Die Fermacellplatten haben wir an der Stelle, wo das Kabel am Balken vorbei geht, entsprechend zugesägt, hinterher kommt ja sowieso noch Rigips drüber.

Damits hinterher nicht kalt durch das Loch zieht, haben wir es einfach mit Dämmschaum verschlossen, Dabei haben wir dann auch gleich noch den restlich Spalt oberhalb des Rolladenkastens ausgeschäumt, da waren die Monteure im Werk nämlich eher sparsam. Wenn der Schaum ausgehärtet ist, kann man Überstände hinterher leicht mit einem Cuttermesser beischneiden. Auch das Loch, durch das vorher die Kurbelstange ging, haben wir abgedichtet. Dabei merkt man übrigens sofort, wenn man nicht ordentlich gearbeitet hat: Bei einem Kasten auf der Wetterseite hatte ich diesen Schritt vergessen, und man merkte sogar am fertig zusammengebauten Kasten sofort, dass aus der Ecke eiskalte Luft kam. Wenn man die Hand drunter gehalten hat, konnte man den Luftzug sogar richtig spüren.

Als letzte Arbeit in diesem Teil kommt natürlich noch das ultimative Glücksgefühl: Der erste Probelauf!

Den oberen Anschlag haben wir hinterher dann noch justiert, einfach mit dem mitgelieferten Stab die Einstellschrauben an der Seite drehen. Wenn das Kabel nach vorn zeigt, ist immer die obere Schraube für den oberen Anschlag und die untere für den unteren.

Wow, jetzt ist der Artikel doch endlos lang geworden. Wer bis hierhin noch mitliest: Glückwunsch! Teil 3 dreht sich um die Erkerfenster, den Wiedereinbau der Fermacellblende und um die Abdichtung.

Umbau auf elektrische Rolladen bei unserem Massa-Haus, Teil 1

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Heute mal keine amateurpoetische Überschrift, sondern schnöde Tatsachen 😉 – Vielleicht finden dann auch andere Häuslebauer diesen Artikel einfacher. Wer ohne den Schmalz jedoch nicht leben kann, für den hab ich hier die Auswahl an Titeln, die in Frage gekommen wären: „Aufgerollt“, „Elektrisch gespart“ oder alternativ „Massa-ig Geld sparen bei den Rolladen“. Man sieht also, an Phantasie hats nicht gefehlt!

Jetzt aber zum eigentlichen Thema: Massa verlangt für elektrische Rolladen den „kleinen“ Aufpreis von 300€ pro Fenster gegenüber der Kurbelvariante. Wenn man allerdings ein bißchen im Internet sucht, findet man schnell heraus, dass viele Massa-Bauherren die Rolladen selbst auf elektrischen Antrieb umrüsten. Warum? Ganz einfach, die Motoren dafür kosten im Baumarkt nur 50€, selbst Markenmotoren von Somfy (die Massa laut ihrem Kundendienst einbaut) kosten bei Amazon nur etwa 100-120€.

Der Haken? Naja… Massa baut nur eine ziemlich kleine Wartungsklappe in ihre Rolladenkästen ein. Genaugenommen kann man gerade mal die Hände durchstecken und das wars. Auf die Art ist der Umbau zwar machbar, aber mit endloser Fummelei verbunden.

Also ein bißchen weiter gestöbert in der Massa-Community und schon gabs eine neue Idee: Warum nicht einfach die große Fermacell-Blende vorne vom Kasten abnehmen? Danach hat man genug Platz zum Arbeiten und hinterher wird sie einfach wieder drauf geschraubt und mit Acryl abgedichtet. Gesagt, getan; und natürlich hab ich einen Haufen Fotos davon gemacht. Der Zeitaufwand? Für den ersten Kasten inklusive Tüfteln, Baumarktbesuch, Ausprobieren, Fotos und einem Videoclip: ein Nachmittag. Für die restlichen Rolläden hab ich es jeweils in weniger als einer halben Stunde geschafft, ohne mich zu hetzen. Der Zeitaufwand für einen Blogartikel, wenn man gerade mitten im Hausbau steckt? Naja, die ersten Fotos sind von Oktober. 🙂

Achso, noch ein Hinweis zu den Fotos: Manche sind beim ersten Versuch nichts geworden, einige Sachen habe ich auch schlicht vergessen zu fotografieren. Ich hab das dann später an anderen Fenstern nachgeholt, wenn sich die Gelegenheit ergeben hat. Also bitte nicht wundern, dass unterschiedliche Fenster zu sehen sind.

Angefangen hab ich mit der kleinen Wartungsklappe: Schrauben lösen, ein bißchem mit nem Spachtel hebeln, Holzbrettchen abnehmen.

Weiter gings mit der Fermacell-Blende: Spachtel in dem Spalt an der Oberkante ansetzen, ein paar freundliche Hinweise mit dem Meinungsverstärker und schon war der Spachtel durch den Kleber durch. Danach hab ich dann vorsichtig mit dem Spachtel erstmal die obere Kante vom Holz gehebelt. Leider merke ich gerade, dass ich bei gefühlten 300 Fotos nicht ein einziges von dem Arbeitsschritt gemacht hab. Argh…

Jetzt konnte ich schonmal meine Finger in den Spalt stecken (Vorsicht vor den Nägeln…) und mit den Händen hab ich dann an der Blende gezogen und gewackelt, bis sie sich auf einer Seite von der Wand gelöst hat. Danach hat man einen riesigen Hebel für die andere Seite. An einigen Fenstern waren die Monteure im Werk etwas großzügiger mit dem Kleber, da hab ich auch an den Seiten nochmal den Spachtel angesetzt. Aber Vorsicht: Mir sind dabei zwei Ecken von einer Fermacell-Blende abgebrochen, die muss man dann hinterher sauber abschneiden und Ersatz einpassen und festkleben. Kein Beinbruch, aber ärgerlich.

Wenn man die Fermacell-Blende abgenommen hat, kann man das Styropor aus dem Kasten einfach herausnehmen  und hat dann schon den Rolladen direkt vor sich. So, jetzt zum letzten Mal kurbeln… Mir rollte jedes Mal ein einsames Tränchen die Wange runter. 😉 Danach kann man die Welle und die Befestigungen sehen.

Auf der einen Seite hat die Welle den Kurbelmechanismus, auf der anderen Seite ein einfaches Lager und ein Plastikteil, mit dem man die Länge der Welle justieren kann:

Also erstmal alle Schrauben lösen, danach das schwarze Plastikteil in die Welle reinschieben und die Welle rausnehmen:

Zuletzt hab ich dann immer den Kurbelmechanismus ausgebaut.

Wenn man die drei kleinen Schräubchen an der Durchführung löst, kann man die Kurbel einfach rausziehen…

…und danach den eigentlich Mechanismus im Kasten abschrauben.

Und schon ist alles auseinander!

Im nächsten Teil dieses Beitrags beschreibe ich dann den Umbau, in Teil 3 gehts um die Erkerfenster und ein paar kleine Modifikationen am Rolladenkasten selbst, die einem den Zusammenbau (und das spätere Öffnen, sollte es mal nötig werden, erleichtern.

 

Schwitzen, Jucken, kalte Duschen

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Nachdem das Treppenhaus soweit durch war, haben wir angefangen, im ganzen Haus die Dämmwolle in die Wände einzubringen. Im Grunde genommen ist das eine eher eintönige  nur auf Dauer wirklich anstrengende Arbeit. Wer erinnert sich noch daran, die Wolle „mit den Mädels bei einem Gläschen Sekt“ zu verarbeiten? In unserem Fall hätte das nach netto ca. 12-15 Arbeitstagen wohl erstmal in den kalten Entzug geführt, naja.

Die Verarbeitung der Dämmwolle ist denkbar simpel:

Zuerst haben wir die Bahnen in passende Stücke geschnitten (bei uns hat es sich bewährt, immer 1,5cm auf die Breite des jeweiligen Fachs in der Wand aufzuschlagen. Die Empfehlungen reichten hier von 1 cm bis „mindestens 2cm, sonst fällt Euch alles wieder raus“). Zum Schneiden hat sich am besten eine ganz ordinäre Handsäge mit breitem Blatt und etwa 45cm Klingenlänge aus dem Baumarkt geeignet. Ersatzweise taten es auch diverse Brotmesser, die waren dann allerdings nach ein paar Tagen stumpf.

Danach haben wir die Wolle an einer Seite im Fach angesetzt und dann an der anderen Seite zusammengedrückt und zwischen die Balken gequetscht. Bei einer normalen Innenwand sieht das dann am Ende so aus:

Die Decke im EG haben wir von einem kleinen fahrbaren Gerüst aus gedämmt. Standardmäßig wird hier nur 40mm Dämmwolle eingebracht, lediglich die äußeren 50cm zur Außenwand hin werden zusätzlich noch mit 240er Wolle gedämmt. Wir haben allerdings vor, nach Abschluss aller Dämmarbeiten hier sämtliche Reste reinzustopfen, wie es uns unser Bauleiter empfohlen hatte. Hier trotzdem erstmal ein Bild von der „normalen“ Ausführung:

Einige Stellen haben wir noch gar nicht gedämmt, wie man auf dem Foto sehen kann. Das sind die Orte, wo gerade irgendwas Sperriges drunterlag, das wir für das Gerüst nicht mal eben zur Seite räumen konnten. Je mehr sich das Ausbaumaterial vom Fußboden lichtet, desto mehr Stellen werden dann auch fertig gedämmt. Übrigens war das auch kein Problem für unseren Bauleiter, er hat die Dämmung trotzdem so abgenommen und einfach auf dem Protokoll vermerkt, dass die fehlenden Stücke noch ergänzt werden sollen.

Bei den Dachschrägen geht die Arbeit irgendwann auf die Bauchmuskeln, weil man auf der Leiter stehend und über Kopf das Zeug erst seitwärts in die Fächer quetschen und danach noch ein Stückchen nach unten gegen das nächste Stück drücken muss… Für den Ersatz Waschbär gegen Waschbrett hats trotzdem nicht gereicht…;-)

Die Ecken zwischen Dachschräge und Kniestock hat unser Bauhelfer Karl netterweise zwischendurch mit Resten vollgestopft:

Das letzte Stück in der Dachschräge hab ich dann jeweils vom Dachboden aus nach unten an seinen Platz gedrückt. Die Decke im OG haben wir ebenfalls von oben aus gedämmt. Wir hatten uns eine übrig gebliebene Spanplatte vom Hausaufbau in den Spitzboden hoch gewuchtet, damit hatte ich schonmal eine ganz stabile Arbeitsplattform. Zum Verrücken der Platte bin ich dann ähnlich grazil wie ein Nashorn über die Dachbalken geturnt, bis ich das Ding an seinem jeweils neuen Platz hatte. Die Dämmwolle haben Opa und Karl im OG zurecht geschnitten und mir dann passend nach oben geworfen. Ein netter Nebeneffekt: Man kann alle Verwandten mit panischer Höhenangst mit solchen Fotos schocken:

Den Übergang Dachschräge – Decke OG haben wir mit Keilen geämmt wie in der Anleitung beschrieben. Die Keile ließen sich super aus Reststücken schneiden, die wir einfach der Länge nach diagonal gurchgesägt haben. Oben drauf kamen dann zum Stopfen jeweils noch ein paar Reste. Fixiert haben wir das Ganze mit den Dachlatten, die wir mit dem Haus geliefert bekommen hatten:

Zu guter letzt war ich ja noch ein Foto vom Haus von außen schuldig geblieben… Hier ist es:

Für die ganze Aktion hat sich die Verkleidung als „Lukes Vater“ (minus Ohrschützer) mal wieder bewährt; wenn man bei tief stehender Sonne den ganzen Steinwolle-Staub in der Luft rumwirbeln sieht weiß man, das kann ohne Maske nicht gesund sein und lange Ärmel und Handschuhe helfen gegen abendliche Juckattacken und Pusteln bis zu den Ellbogen. Der Gesichtsschild hilft ungemein, wenn man über Kopf arbeitet – Steinwolle schmeckt echt miserabel.

Und noch ein Tipp für Nachahmer: Auch wenn „ER“ dabei ganz (wirklich ganz…) klein wird, man sollte seine abendliche Dusche eiskalt beginnen und sich so Haare, Gesicht und Arme gründlich abwaschen. Fängt man sofort mit einer warmen Dusche an, juckts die ganze Nacht!

„Eine Stunde ist kein Maß aufm Bau“ (TM)

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In der folgenden Woche kam dann unsere Treppe und unsere bekanntermaßen „hervorragende“ Erfahrung mit den von Massa beauftragten Handwerksfirmen wurde erneut um einige „glanzvolle“ Momente erweitert.

Als am vereinbarten Tag die Treppenbauer auch fast zwei Stunden nach dem vereinbarten Termin noch nicht in Sicht waren, hab ich bei der Disposition der Firma angerufen und gefragt, wann die Herren denn gedenken bei uns zu erscheinen. Die Antwort, dass „auf dem Bau eine Stunde halt kein Maß sei“, brachte mich dann das erste Mal an diesem Tag zum Ausrasten, hatte ich dem Disponenten doch bei der Terminvereinbarung erklärt, dass wir pünktlich um 18:00 Uhr Feierabend machen würden, um unseren Sohn von der Oma abzuholen. Der Termin war also schonmal gestorben.

Nachdem die Monteure dann doch noch aufgetaucht waren, haben sie schließlich zwar bis 21:00 Uhr die Treppe montiert, wollten sie dann allerdings ohne irgendeine Art von Abnahme in Schutzfolien packen, womit ich nun nicht wirklich einverstanden war. Als ich dann bei der Abnahme auch noch gesehen habe, dass die Monteure unsere frisch verlegte Dampfsperre zerrissen hatten, in unserer frisch gespachtelten Rigipswand ein Dutzend tiefe Macken von einer scharfkantigen Leiter waren, die Hälfte der Stufen mit Holzkitt verschmiert waren und dass diverse Kratzer und fehlende Kleinteile das Bild abrundeten, erreichte meine Stimmung den absoluten Tiefpunkt des Tages. Die Treppenbauer konnten selbstverständlich „nix verstähn“, obwohl sie knapp eine Stunde vorher noch in einwandfreiem Deutsch mit ihrer Firma telefoniert hatten.

Auch der „Kundenservice“ der Firma ist seitdem offensichtlich außerstande, einen Termin für eine Nachbesserung zu vereinbaren. Mal sehen, wie schnell sie kommen, wenn ich einfach die Frist für die Bezahlung der Treppe verstreichen lasse… Die gleiche Leier wie schon mehrmals: Mann Mann Mann, hätt‘ ichs doch selbst gemacht oder wenigstens an einen lokalen Handwerker vergeben, dann hätte ich zumindest die größten Arschlöcher gleich bei der Vorauswahl aussortiert.

 

Categories: Handwerker, Hausbau

Probierwoche im Treppenraum

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Nach der Materiallieferung stand als erstes das spätere Treppenhaus auf dem Ausbauprogramm. Wir hatten bereits eine Deadline in Form eines (voraussichtlichen…) Termins mit den Treppenbauern, also machten wir uns gleich an die Arbeit. Außerdem bot sich so die Chance, alle Ausbauschritte quasi schonmal im Schnelldurchlauf auf begrenztem Raum zu üben. Netto hat das Treppenhaus (nur die Teile, die für die Treppe wichtig waren) ca. eine Woche Arbeit mit zwei Leuten gekostet. Inklusive war die Vorverlegung der Kabel, die Dämmung der Wände mit Rockwool, die Beplankung mit Fermacell-Platten, Verklebung der Dampfsperre und zu guter letzt die Beplankung mit Rigips und die Verspachtelung (die erste echte Hassaufgabe bis jetzt, es flogen ein paar Spachtel und Eimer…). Brutto kamen noch ein paar Tage dazu, in denen wir Material ins OG geschafft haben, ein Baugerüst kauften und noch ungefähr hundert andere Kleinigkeiten erldigten.

Nach der Probierwoche gings für Andrea und mich erstmal für ein paar Tage zu einem Seminar… Zeit, die Wunden zu lecken und ein paar Tage in sitzender Position zu entspannen 😉

Da wir in der Woche recht gut beschäftigt waren, gibts zu diesem Beitrag leider keine Fotos. Macht aber nichts, alle Ausbauschritte haben wir danach ja noch gefühlte 15.000 Mal durchgeführt…

Schlag mich tot – aber tu’s mit Dämmwolle

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Nach dem Hausaufbau musste ich dann tatsächlich noch ein paar Tage arbeiten, bevor am 1. Oktober unser Ausbaumaterial kam. Dank der extrem genauen Terminangabe („zwischen 9 und 20 Uhr“) und der telefonischen Anmeldung („1 Stunde vorher“), die dann 10 Minuten vorher kam, lief auch alles total reibungslos.

Was wir vorher einfach komplett falsch eingeschätzt hatten, war die Menge an Material… Alter Schwede. Insgesamt wollten etwa 80 Rollen Dämmwolle und 200 Rigipsplatten ins Haus, hier freundlich präsentiert von Bauhelfer Karl:

Wir haben den ganzen Tag lang eingeräumt, aber nach all der Dämmwolle und 100 Rigipsplatten haben wir den Rest auf den nächsten Tag verschoben. Unsere Küche sah da schon so aus:

Etwa nochmal die gleich Menge Dämmwolle lagerte auf Arbeitszimmer, Gäste-WC und Garderobe verteilt.

Nachdem dann am 2. Oktober das ganze Material endlich im Haus hatten, stellte sich natürlich gleich die Frage, wie zum ##**++!? wir denn bitteschön die Hälfte von dem ganzen Kram ohne Treppe in den ersten Stock befördern sollten. Es ging immerhin um diesen Stapel Rigipsplatten (man beachte den zweiten Stapel im Hintergund fürs EG):

Glücklicherweise hatte wenigstens einer der Anwesenden in der Schule aufgepasst, sodass wir dann erstmal mit freundlicher Unterstützung des nächsten Baumarkts einen Flaschenzug gebaut haben:

Damit ging dann bei der Dämmwolle schonmal was:

Danach gings an die Rigipsplatten:

Für den Anfang nicht schlecht, aber mehr als eine Platte war auf die Weise nicht auf einmal zu händeln. Nach 20 Platten wurde dann langsam klar, dass wir einen Alternativplan brauchten, sonst würde das noch verdammt lange dauern – Auftritt der elektrischen Seilwinde:

An alle Nachahmer: Das Ding ist Gold wert! Wir haben damit nicht nur die restliche Dämmwolle und 80 Rigipsplatten nach oben befördert, sondern auch etwa 50 Dachziegel, die hier noch rumlagen, nach unten abgeseilt. Gut, 10 davon haben sich verabschiedet, als eine Palette abgestürzt ist, aber Opa hatte glücklicherweise gerade seinen Kopf zur Seite genommen. Merke: Niemals unter schwebenden Lasten stehen… Das hätte ins Auge gehen können. Die elektrische Winde hängt übrigens immernoch, obwohl wir inzwischen unsere Treppe haben. Mein Vorschlag, sie auch nach dem Einzug an Ort und Stelle zu belassen, hatte allerdings einen eher kleinen WAF, den nur Wikipedia so trocken beschreiben kann.

 

Mal eben schnell nen Haus aufbauen

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Am Mittwoch, den 23.09.2015, war es dann tatsächlich soweit: Als Andrea und ich etwas müde und leicht frierend kurz vor 6 Uhr morgens bei unserem Haus auftauchten, stand der Wagen mit der Montagekolonne bereits da. Die Herren haben sich dann noch kurz einen Kaffee gegönnt, während ich die Kellerdecke von gefühlten 100 Litern Wasser frei geflitscht habe und pünktlich um 6 Uhr ging es dann los.

Nachdem ein halbes dutzend Hiltis (sabber, sabber…) und ein Haufen anderer Werkzeuge ausgeladen worden war, kam dann ein paar Minuten nach sechs auch der Kran und um halb sieben rollte rückwärts der erste Sattelschlepper mit Hausteilen um die „fiese Ecke des Todes“, ohne Nachbars Gartenzaun niederzuwalzen, Gott sei Dank.

Andrea und ich sind dann zwischenzeitlich nach Hause gefahren, um Omas belegte Brötchen abzuholen und als wir gegen halb zehn wiederkamen, standen schon die ersten Wände.

Die Aussicht nach oben war allerdings noch nicht ganz „hausartig“:

Am frühen Nachmittag haben wir noch Mittagessen vorbei gebracht und dabei natürlich nochmal einen kleinen Rundgang gemacht.

Ursprünglich war der Plan, bis abends nicht nur den Dachstuhl, sondern auch die (wasserdichte) Folie auf dem Dach zu haben, damit es nicht mehr die ganze Nacht ins Haus reinregnen könnte, aber da es irgendwann auch dunkel wurde und bei dem dauernden Nieselregen vermutlich auch alles ziemlich rutschig war, hat die Kolonne dann irgendwann die Arbeit abgebrochen und die Folie auf den nächsten Tag verschoben.

Am Donnerstag ging dann alles wieder Schlag auf Schlag: Die Folie wurde auf dem Dachstuhl befestigt, das Dach wurde gedeckt und die Regenrinnen anmontiert. Außerdem wurden die Dämmung und der Unterputz am Übergang zwischen Erd- und Dachgeschoss angebracht. Pünktlich um 14:00 Uhr konnten wir mit unserem Bauleiter die Abnahme anfangen und abgesehen von kleineren Mängeln (einige Dachziegel beschädigt, Kratzer in einem Fenster) war auch alles absolut in Ordnung.

Bei dieser Gelegenheit fällt mir auf, ich habe noch kein einziges Foto vom fertigen Haus von außen… Ich neige mein Haupt in Demut und gelobe Nachbesserung… 😉

Was nicht zur Abnahme gehörte, uns aber trotzdem etwas missmutig gestimmt hatte, war, wie die Kolonne die Baustelle hinterlassen hatte: Der größte Teil des Abfalls lag auf einem großen Haufen. Soweit, so gut. Allerdings lagen überall auf dem Grundstück und im Haus noch kleinere Müllreste  und Kleinteile, die wir dann nachher einsammeln durften, „besenrein“ definiere ich irgendwie anders. Naja. Und achso, liebe Baukolonne: Wenn man Essen spendiert bekommt, kann man wenigstens seine benutzten Pappteller in einen der Müllsäcke werfen…

Was uns an diesem Tag noch nicht klar war: Der Haufen Gipsfaserplatten im Durchgang zu einem der Kinderzimmer stört die Ausbauarbeit kolossal. Wäre uns das Mittwoch mittag aufgefallen, hätten wir den noch auf die andere Seite heben lassen können, für den Kran wäre das eine Sache von 2 Minuten gewesen.

 

Kleiner Nachtrag: Mich erreichte „auf analogen Wegen“ die Nachfrage, wie das Haus denn getrocknet wäre, wo wir doch am Mittwoch abend noch Pfützen im OG hatten:

Im Grunde genommen hat es nur zwei oder drei Tage gedauert, dann war das Haus trocken. IM OG war am Donnerstag nachmittag schon keine Pfütze mehr zu sehen, nur die Spanplatten waren noch nass. Am Freitag hatte sich auch das erledigt und man konnte den liegengebliebenen getrockneten Dreck einfach wegfegen. Im EG und im Keller haben wir noch am Donnerstag nachmittag das stehende Wasser mit der Gummilippe abgezogen, die Betonböden dort waren dann zwei Tage später auch trocken. Zur Lüftung hatten wir wie vom Bauleiter empfohlen jeweils zwei diagonal gegenüberliegende Fenster „auf Kipp“ geöffnet und haben sie erst nach dem Wochenende wieder zu gemacht. Im Keller fehlte außerdem natürlich noch die große (2*2m) Terassentür.

Categories: Hausbau

Nachwehen

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Die Nacharbeiten zum Abschluss der ganzen Abdichtungs- und Dämmungsorgie am Keller haben insgesamt auch nochmal ca. 5 Tage gedauert. Zuletzt wurden wir merklich schneller, weil der Termin für den Hausaufbau im Kalender heimlich immer weiter nach vorne gesprungen ist… 😉

Während wir noch am Abdichten und Dämmen waren, hatten wir von einem Betonbohrunternehmen schon eine Kernbohrung in den Keller machen lassen. Alternativ dazu hätten wir uns auch ein Loch von Glatthaar gleich fertig mit eingießen lassen können, wir wollten allerdings erst noch am fertigen Objekt mit dem Strom- und dem Wasserversorger die endgültige Position festlegen. Im Nachhinein war das übrigens eine gute Idee, denn so wie wir uns die Einführung vorgestellt hatten, hätte sie den beiden Installateuren gar nicht gepasst. Von der Kernbohrung selbst hab ich leider kein Foto gemacht, dafür war ich einfach zu fasziniert 🙂 So ein Kernbohrer ist dann doch schon ein ziemlich männliches Arbeitsgerät mit „MEHR POWER!“. Nach kurzer Zeit hatten wir dann allerdings ganz unfallfrei ein schönes 200mm-Loch in der Wand, in das wir dann unsere Mehrsparteneinführung einsetzen konnten:

Und einen formschönen Briefbeschwerer gabs gratis dazu:

Übrigens hat der Kauf der Mehrspartenhauseinführung mehr Zeit in Anspruch genommen als die Installation, immerhin handelt es sich anscheinend um ein Teil, dass nur spezielle Spezialinstallateure mit Spezialausbildung kaufen und einbauen dürfen. Nach zwei Tagen nerviger Telefoniererei hab ich das Teil dann über meinen guten Kunpel Tobi bestellt, von dem wir auch unsere Elektroinstallation kaufen. Da er ja einen Fachhandel betreibt, durfte er (gnädigerweise) bei einem Zwischenhändler das Ding bestellen und hat es dann per Paketpost quer durch die Republik zu uns geschickt, wo wir ganze 10 Minuten mit dem Einbau verbracht haben – Inklusive 5 Minuten Auspacken, Bestaunen, Angrapschen und Einbauanleitung lesen…

Und so gings: Mehrsparteneinführung in die Bohrung setzen, Schrauben über Kreuz anziehen, Kabel richtigrum durch die diversen Dichtungen fummeln, Schrauben der blauen Blende anziehen, fertig.

 

Weil ich dann tatsächlich gezwungen war, für mein Gehalt auch mal zu arbeiten, haben Andrea und Opa die Drainage samt Spülschächten verlegt, eingeschottert und mit Vlies ummantelt, damit das böse aufstauende Sickerwasser aus unserem Bodengutachten auch den Weg alles Irdischen findet. Was hier so in einem Satz mal eben schnell gesagt ist, hatte übrigens in der Realität mit einem etwa 2 Meter hohen Haufen Lavaschotter in Körnung 16/32 zu tun, der per Hand rund um das Haus verteilt werden wollte. Das Zwischenergebnis konnte sich aber schonmal sehen lassen:

Am nächsten Tag fing dann der Tiefbauer an, unsere Baugrube zu verfüllen; und da er seinen Bagger auch zügig bei einer anderen Baustelle brauchte, hat er für uns einen sehr zügigen und reibungslosen Anschluss von Strom und Wasser organisiert. Von hier aus nochmal ein herzliches Danke dafür!

Als alter Telekommunist, Sprachkabelverlegeheini und Telefonanschließer hat Opa es sich natürlich nicht nehmen lassen, den Telefonanschluss selbst in unseren Keller zu verlegen. Dabei gab es ein paar kleine hausgemachte Hindernisse zu überwinden. Zum Beispiel sollte man für einen Brenner für 200g Kartuschen keine 220g Kartusche kaufen…

Der Hausherr sollte außerdem auch darauf verzichten, die frisch installierten Lichtschächte mit Blut zu versauen:

Merke: Handschuhe wirken bei scharfkantigen Teilen Wunder.

Naja, am Ende hat es trotzdem geklappt. Opa konnte seines ehemaligen Amtes walten, das Kabel verlängern und in den Keller führen. Und auch wenn es auf dem Foto so aussieht, er hat all das getan, ohne sein Hosenbein abzufackeln:

Am Ende haben wir das Kabel so positioniert, dass wir es vielleicht auch noch in ein paar Jahren wiederfinden, sollte die Verbindung mal kaputt gehen.

Pünktlich am Montag war unsere Baugrube fertig verfüllt und in diversen Schichten verdichtet, sodass Opa und ich am Dienstag dann nur noch die Folie von der Kellerdecke nehmen, Müll wegräumen und die Kellerdecke mal gründlich 45 Minuten(!) fegen mussten. Währenddessen tauchten dann schon die Gerüstbauer auf und haben mit der Arbeit begonnen, bevor dann am Mittwoch in dauerndem Nieselregen unser Haus aufgebaut wurde. Dazu dann aber mehr im nächsten Beitrag!

 

 

 

Wintermantel

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Nach der Hohlkehle und der Abdichtung war der nächste Schritt dann die Dämmung unseres Kellers. Massa sieht hier von Haus aus nur vor, IM Keller das Treppenhaus zu dämmen, der Rest der Fläche wird dann nur als Nutzfläche deklariert. Da wir gern unseren ganzen Keller nutzen wollen, haben wir stattdessen die Außenwände gedämmt und verlegen später auch im ganzen Keller Fußbodenheizung.

Als Dämmmaterial kam bei uns XPS-Perimeterdämmung aus Styrodur zum Einsatz. Um den KfW-70 Standard einzuhalten, musste sie bei uns mindestens 100mm dick sein, wir haben uns für 120mm entschieden. Dicker hätten wir die Dämmung nicht mehr wählen können, da das Haus genau 160mm über den Keller übersteht. Wäre jetzt die Dämmung dicker gewesen (auch an die Klebeschicht und eventuelle Ungenauigkeiten denken!), hätte Wasser von oben hinter die Dämmplatten laufen können anstatt von außen dran herunter zu tropfen.

Wir haben die Dämmung beim Baustoffhändler unseres Vertrauens bestellt und wenige Tage später sah unsere spätere …*hust*… „repräsentative Einfahrt“ dann so aus: 😉

Der Kleber war bei uns „PCI Pecimor DK“, der in total handlich praktischen… hust… 30kg-Eimern geliefert wurde. Wie bei der Abdichtungsmase gibt es auch hier zwei Komponenten, die vermischt werden müssen, auch hier hilft ein Rührwerk ungemein.

Bevor jetzt die ersten Platten an die Wand gewandert sind, haben wir den Beton und die Abdichtung zuerst noch grundiert. Dafür haben wir einfach gemäß Anleitung einen Eimer Pecimor angerührt und mit 3 Litern Wasser vermischt, danach hatte die Masse etwa die Konsistenz von Wandfarbe und man konnte sie problemlos mit einem ganz normlen Farbroller auftragen:

Andrea fällt gerade auf, dass das irgendwie aussieht, als würde Opa was ganz Anderes auf die Wand schmieren 😉 Im getrockneten Zustand wurde es allerdings schnell besser mit dem Aussehen der Wand:

Zum eigentlichen Kleben haben wir an der Bodenplatte bzw. der Frostschürze angefangen und erstmal die Stücke auf die passende Höhe geschnitten. Man kann dafür mit einer Dämmstoffsäge arbeiten, einfacher geht es mit einem Styroporschneider, der sich mit einer heißen Klinge durch die Platten arbeitet:

Der Haken bei der Arbeit ist, dass bei zu viel Zug die Klinge des Styroporschneiders sofort verbiegt… Naja, nach ein paar Versuchen (Und ein paar richtenden Hammerschlägen auf die Klinge…) hatten wir dann die richtige Geschwindigkeit raus!

Die Rückseite der Platten wird dann mit einem Zahnspachtel vollflächig eingekleistert, danach werden die Stücke an die Außenseite der Bodenplatte geklebt:

Als nächstes kam die Oberseite der gerade geklebten Platten dran. Im Bereich der Hohlkehle haben wir den Dämmstoff in einem 45°-Winkel abgeschnitten. Dazu hatte uns der Kellerhersteller geraten da dann beim späteren Verfüllen der Baugrube kein Druck auf die Hohlkehle ausgeübt wird.

Nachdem wir dann von den ganzen Styropordämpfen völlig stoned waren, ging es an die ganzen Platten auf der Wandfläche:

Die Platten wurden dabei sowohl hinten als auch an den Seiten mit dem Kleber eingeschmiert. Danach haben wir sie dann zusammengedrückt und den rausquellenden Kleber mit einem Spachtel glatt gestrichen.

Die Teile der Kellerwand, die hinterher unter der Erde liegen, haben wir mit glatten Platten beplankt, die eine Art Nut haben, sodass man sie zusammenschieben kann. Die später freiliegenden Teile haben wir mit gewaffelten Dämmplatten ohne Nut beklebt. „Gewaffelt“ sieht übrigens so aus:

Die gewaffelten Platten ließen sich sehr viel leichter verarbeiten, da man nicht ständig auf die richtige Reihenfolge von Nut und Feder achten musste. Würden wir es noch einmal machen, würden wir wohl nur solche Platten benutzen, der Mehrpreis hielt sich in sehr überschaubaren Grenzen.

Am Ende ging es dann an die tausend kleinen Spalten, die hier und da offen geblieben waren, weil wir zB nicht 100% präzise geschnitten hatten. Zum Auffüllen haben wir Dämmschaum von Fischer mit der Pistole eingespritzt. Auch für die restlichen Kleinteile hat der Schaum gut funktioniert.

Zuletzt noch ein Tipp für Nachahmungstäter: Die Oberseite der Platten und der Spalt zur Wand müssen unbedingt abgedeckt werden. Uns sind einige Platten wieder runtergekommen, nachdem es in der Nacht geregnet hatte. Wenn der Kleber einmal fertig ausgetrocknet ist, stellt das allerdings kein Problem mehr dar.

Um die Platten zu schützen und damit Regenwasser schon vor der Dämmung nach unten sickern kann haben wir dann noch Noppenbahn auf die Dämmung geschraubt. Dafür gibts spezielle Schrauben aus Kunsstoff im Baustoffhandel, mit denen man die Bahn provisorisch anschrauben kann und die „nur“ ca. 80ct pro Stück (!) kosten.

Wir mussten die Bahn ziemlich gründlich festschrauben, weil uns sonst der Wind das Zeug gleich wieder von der Wand gerissen hätte. Die Noppenbahn haben wir einfach in Bahnen von der Decke des Kellers nach unten hängen lassen. Auch hier gibts diverse Meinungen was richtig ist, unsere Vorgehensweise war wieder die, die Glatthaar bzw. deren Projektleiter empfohlen hat.

Am Ende hatten wir dann die eine Seite komplett mit Noppenbahn „behangen“, an den Seiten haben wir die Noppenbahn nur so hoch angebracht, wie auch später die Erde kommen sollte:

Und ja, ein paar kleinere Verschönerungen hat Andrea dann auch noch angebracht…:-)

Categories: Eigenleistung, Hausbau, Keller

Dicht gemacht

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Als die Hohlkehle fertig war, ging es gleich am nächsten Tag mit der Abdichtung des Kellers weiter. Unser Keller besteht aus WU-Beton, was nur die AküWa (Abkürzungswahn 😉 ) – Bezeichnung für wasserundurchlässigen Beton ist. Wer jetzt denkt, dann bräuchte man ja gar keine Abdichtung liegt allerdings trotzdem knapp daneben, denn die Übergänge zwischen den einzelnen Bauteilen und einige andere Stellen brauchen halt doch noch etwas Nacharbeit um dicht zu werden.

Zuerst verkleidet man sich als Lukes Vater…

Danach werden jeweils ca. 30cm rechts und links der Stöße und zugespachtelten Löcher mit einer Flex mit Diamantschleifteller angeschliffen. Unser superduper Sonderangebots-Winkelschleifer von Feinkost Albrecht hat tatsächlich knapp 30 Minuten durchgehalten, bis er den Geist aufgab. Merke: Heimwerker-Werkzeug lässt sich am schnellsten unter Dauerlast schrotten. Wenigstens gabs abends ohne Murren den vollen Kaufpreis zurück.

Die restlichen paar Stunden haben wir dann mit nem Winkelschleifer aus der blauen Serie von Bosch gearbeitet, das Ding sieht immernoch aus wie neu und hat gerade mal knapp 55 EUR bei Amazon gekostet.

Das Ergebnis sah dann so aus:

Als Abdichtungsmasse haben wir „weber-tec Superflex D24 Reaktivabdichtung“ aus dem Baustoffhandel bestellt. Die Dichtmasse besteht aus 2 Komponenten, die einzeln in Beuteln in dem Eimer liegen und vermischt werden müssen. Sehr bewährt hat sich dafür das bereits erwähnte Rührwerk.

Im Ergebnis hat man dann eine zähe, zahnpastaartige Masse, die man zunächst kratzspachtelt – Heißt: Je 30cm rechts und links des Stoßes auftragen und mit dem Spachtel alles wieder runterkratzen, was nicht bei drei in den Poren ist.

Danach wird eine etwa 2mm dicke Schicht aufgetragen. Es gibt dafür zum …*hust*… Vorzugspreis von nur ca. 70 EUR einen speziellen Schichtdickenspachtel oder man spachtelt nach Augenmaß und misst hinterher mit einer Nagelspitze oder so an einigen Stellen nach.

In die frische Abdichtungsmasse wird dann das Armierungsgewebe gedrückt. Auf der Hohlkehle war es an einigen Stellen ein bißchen störrisch, das stört aber erstmal nicht, weil man direkt danach noch eine 2mm Schicht Abdichtung aufträgt, bei der etwaige Gewebereste recht zuverlässig unter der zähen Klebepampe verschwinden.

Zum Schluss noch ein Tipp: Je glatter die Oberfläche wird, desto besser haftet hinterher die Dämmung, also immer schön kurz vor dem endgültigen Abbinden mit nem feuchten Quast die letzten Unebenheiten beseitigen!

So, jetzt will ich Euch das Endergebnis natürlich auch nicht vorenthalten:

Einen Fehler von uns kann man in den beiden ersten Ergebnis-Bildern ziemlich deutlich sehen, die Abdichtung wurde nicht ganz glatt gestrichen. Das hat sich dann hinterher bei der Dämmung gerächt, dazu dann mehr im nächsten Beitrag!

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